Maurer Zilioli – Contemporary Arts
zu Gast bei Kunstbüro reillplast:

LADIES' BOXES
Altenburg, Britton, Förster, Grimonprez, Hilbert, Sophocleous

17. – 20. März 2011
Öffnungszeiten 10-19 Uhr
Aperitivo Freitag, den 18. März, 17.30 Uhr


LADIES' BOXES



  • Christiane Förster
  • Despo Sophocleous
  • Elisabeth Altenburg
  • Helen Britton
  • Joanne Grimonprez
  • Therese Hilbert


Die überschaubar kleine Location, Galerie/Büro/Laboratorium des Bildhauers und Webdesigners Peter Reill bietet – wie in den vergangenen Jahren – den Schauplatz für unsere Schmuckauswahl in eigens konstru- ierten "Boxen" der beiden Urheber Siegfried Urlberger und Peter Reill. Die Autorinnen aus Österreich, Australien, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Kanada stehen stellvertretend für eine Schmuckauffas- sung, die handwerkliches Know-How und zeitgenössische Schmuckinterpretation auf pfiffige und innovative Weise miteinander verknüpfen. Eine gewisse Ausnahme bildet unsere jüngste Protagonistin Elisabeth Altenburg, die eine spezifisch österreichische, ja vielleicht könnte man sagen Linzer Ausprägung repräsen- tiert. Vom Schmuck herkommend, ästhetisch einem sensibilen Körperempfinden verpflichtet, oft mit textilen Prozessen arbeitend, schafft Altenburg jedoch über den Schmuck hinaus voluminöse, skulpturale Figuren und Installationen. Eine davon mit dem Titel "von a-z gewidmet p." wird in unserer Ausstellung zum ersten Mal gezeigt.

Therese Hilbert dagegen – als weltweit bekannte Meisterin ihres Fachs – vertritt eine reduzierte, quasi klassische und "reife" Ästhetik von höchster Perfektion, wo Form und Aussage eine stimmige und absolute Kongruenz erreichen, voll verborgener Sinnlichkeit, die Hilbert dezent und elegant einfließen lässt. Wenn wir der Generationszugehörigkeit folgen wollen, bilden Christiane Förster und Helen Britton den Mittel- bau unseres Panoramas. So konträr auch ihre Arbeiten sein mögen, es vereint sie gleichwohl der konstruk- tive Aspekt sowie die raffinierte farbliche Gestaltung.
Försters Schmuckstücke zeugen von delikater Poesie und entfalten auf metaphorischer Eben eine zarte, zuweilen floral anmutende, Landschaft Auch Helen Brittons Schmuckwerk erinnert mitunter an botanische Ursprünge. Frisch und heiter entspringen solchen Anregungen Brittons Kompositionen, deren Struktur zu- dem in geschickter Adaption architektonische und urbane Eindrücke reflektiert.
Mit Joanne Grimonprez und Despo Sophocleous werden wiederum zwei "Newcomer" auf der inter- nationalen Bühne vorgestellt, welche das Potential zu einer vielversprechenden Schmuckkarriere aufwei- sen. Beide studieren an der Akademie der Bildenden Künste bei Otto Künzli. Grimonprezs klare Entschei- dung für eine großzügige und unkomplizierte Formensprache schlägt sich in Arbeiten von gleichsam emblematischem Charakter nieder.
Die spielerisch leicht wirkenden Arbeiten von Sophocleous beruhen auf Beobachtung und Untersuchung von Landkarten, Stadtplänen, geologischen Formationen. Auf dieser Grundlage entstehen wundersame Akkumulationen von Holzelementen oder Eisenfragmenten als Halsschmuck. Die Ausstellung eröffnet da- her mit ihren unterschiedlichen Protagonistinnen ein vielfältiges Feld von Positionen und Korrespondenzen, welche gleichzeitig einen repräsentativen "Corpus" zeitgenössischer Schmuckkunst dokumentieren.