Eine Ausstellung in der Rathausgalerie | Kunsthalle München
22. Oktober bis 27. November 2011
www.muenchen.de Archiv 2011
Wie schon in den vergangenen Jahren widmet sich die Herbstausstellung der Rathausgalerie dem Thema Fotografie. Die Ausstellung "academy" präsentiert Arbeiten von Professoren und Assistenten, sowie einer Werkstattleiterin der Akademie der Bildenden Künste in München, bei denen Fotografie einen hauptsächlichen oder zumindest wichtigen Teil des Werks darstellt. Die Professoren sind international hochklassige Pioniere des Mediums Fotografie in der modernen Kunst. Erstmalig so umfassend wird eine Gruppenausstellung von Lehrenden der Akademie gezeigt, deren Qualität per se, besonders aber auch für das Leben und die Weiterentwicklung der Kunst in München von großer Bedeutung ist. Eine Kollektivausstellung von Individualisten, professionell improvisiert.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: Ivan Baschang, Klaus vom Bruch, Jean Marc Bustamante, Günther Förg, Michael Hofstetter, Iska Jehl, Dieter Rehm, Peter Reill, Matthias Wähner.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler
Ivan Baschang
* 1971 in Karlsruhe, Studium an der Fachakademie für Fotodesign München und an der Akademie der Bildenden Künste München, lebt und arbeitet in München und Paris, künstlerische Mitarbeit bei Prof. Jean-Marc Bustamante
Der Fotokünstler Ivan Baschang macht sich in der Großstadt auf die Suche nach Motiven und fängt mit der Kamera flüchtige Begegnungen mit Menschen ein, aber auch skurril anmutende Objekte, architektonische Strukturen oder auffällige Schaufensterauslagen. Dabei weckt er im Betrachter die Frage nach der Geschichte, die hinter dem Motiv steht.
Klaus vom Bruch
* 1952 in Köln, Studium der Conceptual Art in Valencia am California Institue of the Arts, lebt und arbeitet in München und Los Angeles, Professur für Medienkunst an der AdBK München
Die Auseinandersetzung mit politisch-historischen Zusammenhängen ist ein durchgehendes Element in der Arbeit des Medienkünstlers. Im Jahr 1984 gestaltet er den Internationalen Pavillon auf der Biennale in Venedig, 1987 stellt er auf der documenta VIII in Kassel aus. Klaus vom Bruch beschäftigt sich in seinen Videoinstallationen mit Themen wie dem Zweiten Weltkrieg oder dem Einfluss der RAF, aber auch mit vorherrschenden Geschlechterrollenbildern und aktuellen gesellschaftlichen Transformationen.
Jean-Marc Bustamante
* 1952 in Toulouse, Professur für Malerei und Grafik an der AdBK München sowie Lehrtätigkeit an der École nationale supérieure des beaux-arts, Paris
Jean-Marc Bustamante bringt in seinen ausdrucksstarken und farbgewaltigen Werken die Fotografie mit Malerei, Installation und Skulptur zusammen und erschafft somit eine neue mediale Ausdrucksweise. Neben weiteren internationalen Ausstellungen ist der Künstler in den Jahren 1987, 1992 und 1997 auf der documenta in Kassel vertreten und gestaltet im Jahr 2003 den Französischen Pavillon auf der Biennale in Venedig.
Günther Förg
* 1952 in Füssen, Studium an der AdBK München, lebt in Areuse/Schweiz, Professur für Malerei an der AdBK München
Das Œuvre Günther Förgs ist geprägt von seinem Interesse an Architektur, seiner aus der Abstraktion heraus entstandenen Bildsprache und der Arbeit mit unterschiedlichen Materialien wie Blei oder Aluminium. Im Jahr 1992 stellt er auf der documenta IX aus. Charakteristisch für sein Werk ist auch die künstlerische Auseinandersetung mit dem Raum.
Michael Hofstetter
* 1961 in Stuttgart, Studium an der AdBK München und der School of Visual Arts, New York, künstlerische Mitarbeit bei Prof. Dieter Rehm
Der konzeptionell geprägte Künstler arbeitet mit unterschiedlichen Medien wie Leuchtkästen, Skulpturen, Fotografien und Installationen. Er spielt mit Licht, Formen und Farben. Er reflektiert auf oftmals ironische Art und Weise die Bedingungen, unter denen Kunst entsteht, dargestellt und wahrgenommen wird.
Iska Jehl
* 1966 in Nürnberg, Studium an der University of Arizona, der LMU sowie der AdBK München, Leitung der Studienwerkstatt Neue Medien an der AdBK München
Iska Jehl gelangt über die Malerei zur Fotografie und Medienkunst. Der Blick auf und in den Alltag und in individuelle Träume und Lebensmodelle bilden die Grundlage ihres Werks. Ihre Fotoserien spüren die Glücksmomente der Menschheit auf und entlarven sie im gleichen Moment als illusorische Scheinwelt.
Dieter Rehm
* 1955 in Memmingen, Präsident der AdBK München, lebt und arbeitet in München und Memmingen, Professur für Fotografie an der AdBK
Dieter Rehm arbeitet mit unterschiedlichsten fototechnischen Mitteln, experimentiert mit analogen und digitalen Kameras, mit Positiven und Negativen, mit Farben, Licht und Stimmungen. Urbane und architektonische Motive prägen sein Werk, aber auch stille, ästhetische Landschaftsaufnahmen.
Peter Reill
* 1970 in Kempten, Studium an der AdBK München, künstlerische Mitarbeit bei Prof. Dieter Rehm
Peter Reill erschafft plastische Objekte aus Materialien wie Gummi oder Plastik, leuchtend bunt, auffällig und manchmal provokant. Alltagsgegenstände dienen als Grundlage, werden jedoch konzeptionell umgewidmet. Ihre Bedeutung wird transformiert oder erweitert, gegenwärtige gesellschaftliche Phänomene werden humorvoll und mit viel Ironie reflektiert.
Matthias Wähner
* 1953 in Berlin, Studium an der AdBK sowie LMU München, lebt und arbeitet in München, Professur für Kunstpädagogik an der AdBK
Der Foto- und Videokünstler setzt sich in seinem Werk sowohl mit aktuellen politischen Ereignissen auseinander als auch mit zeitlosen Themen wie Glaube, Liebe, Macht und Krieg. Er vermischt Dokumentation und Fiktion und schafft daraus eine neue Wirklichkeit. In der Fotoserie „Mann ohne Eigenschaften" von 1994 erweitert er mit Hilfe digitaler Fototechnik Pressefotos von Menschen aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens um seine eigene Person und wird somit zum Beobachter der Ereignisse.